„Wie sich die Improvisationen von zwei Jazzmusikern und einem Kirchenorganisten ergänzen, verdichten, potenzieren, wage ich wunderbar zu nennen.“
HiFi-Vision
Das schrieb der Jazzkritiker Dr. Bert Noglik vor nunmehr nahezu 30 Jahren. Diese Zeit ist an dem Trio ChoralConcert nicht spurlos vorübergegangen, hat es über die Jahre und die Tourneen und Konzerte geschliffen und ihre Musik nach sieben CD´s/LP´s zugleich feiner und wilder, nuancierter und rauer gemacht.
In ihrem neuesten Projekt „Das Hohe Lied – Musik der Liebe“ widmen sich die Spezialisten für zeitgenössischen Umgang mit Chorälen der Lutherzeit einem der komplexesten Gebiete der Menschheit: Das „Hohe Lied“ – ein universales und ein biblisches Thema, das in vielen Liedern und Texten sich wiederfindet, die hier kunstvoll verwoben sind (Tu dignare, O sancta mundi Domina, Der lieben Sonne Licht und Pracht u.v.a.). Und wenn es heißt: „Musik der Liebe“ wird die ganze Bandbreite möglicher Emotionalität musikalisch spürbar und direkt unter die Haut geschickt. Vom nahezu atemlosen und betörenden Wispern der Piccolo-Flöte über raffinierte flirrende Gitarrensounds bis hin zu einer Brachialität der Orgeltutti, die gemeinsam mit dem Tenorsaxophon Mauern zum Einsturz zu bringen könnten – und wenn dann alle Regler der Gitarre auf Anschlag sind, glaubt man kurz, dem heiligen Ernst des Punk zu begegnen, getrieben vom Puls des Welt-Jazz, genährt von der Sehnsucht nach dem Hohen Lied.
Wer die Augen nicht schließt bei diesem Konzert, wird von einer Lichtregie der besonderen Art in visuale Wunderländer entführt, in denen man sich auf überraschende Weise selbst begegnen kann.
Und heute wie seit nunmehr nahezu dreißig Jahren tun die Zuhörer, was in der „Zeit“ darüber geschrieben stand:
„Eigentlich sollte man nach dem Konzert etwas länger abschalten, um der emotionsgeladenen und klaren Musik nachzulauschen.“