Bernsteinsinfonie
5.7.2008 23:45-24:00
Die Bernstein-Sinfonie ist eine eigens zum Mecklenburg-Vorpommern-Tag 2008 geschaffene Komposition, die am 5.7. um 23:45 ihre Uraufführung in Ribnitz-Damgarten – der Gastgeberstadt des Mecklenburg-Vorpommern-Tages und gleichzeitig die Bernstein-Stadt – erlebt hat.
Im Zentrum des Werkes steht eine alte baltische Sage um die Entstehung des Bernsteins, wonach in den Tiefen der Ostsee einst die schöne Nymphe Jurate in einem Palast aus Bernstein lebte. Ihre Liebe zu dem jungen Fischer Kastylis erzürnte jedoch den Meergott Perunas so sehr, dass er seine Blitze auf den Palast schleuderte, Kastylis tötete und die arme Jurate an die Ruinen ihres Palastes kettete. Noch heute kann man an den weiten Stränden des Meeres die zertrümmerten Reste von Jurates Palast finden – oder ihre bitteren Tränen, die zu sonnigem Bernstein wurden.
Diese Sage wurde von Tobias Zirzow in ein neues Textgewand gekleidet. Der Schauspieler Lorenz Liebold (bekannt z.B. aus „Eine Elektrodyssee“, derzeit am Theater Baden Baden engagiert) und die Sängerin Susi Koch (u.a. Deutscher Rockpreis 2005) haben die Bernstein-Sinfonie gesprochen und gesungen. Zwei Gitarristen, 10 Percussionisten bzw. Schlagzeuger, das 40-köpfige Jugendblasorchester Grimmen unter der Leitung von Volkmar Doß und das Geläut der 4 Kirchenglocken der St. Marienkirche zu Ribnitz bilden das Orchester dieser 15-minütigen Sinfonie, die Wolfgang Schmiedt speziell für diesen Anlass komponierte. Es ist kein Zufall, sondern gewollt, dass hier so scheinbar weit entfernte Welten wie die der Blasorchester und der Rockmusiker, der Klassiker und Schauspieler lustvoll gemeinsam musizieren.
Darüber hinaus waren Tänzer, Lasershow, Watershield und Feuerwerk zu erleben. Sie entfalteten im Zusammenklang mit der Musik ein multimediales Erlebnis, das alle Sinne berührt und bewegt und über den Abend hinaus eine Liebeserklärung an eine muntere kleine Doppel-Stadt auf der Grenze zwischen Mecklenburg und Vorpommern ist.
Reformationsoper „Ritter, Tod und Teufel“
Thomas Aderpul und die Reformation Mecklenburg – Vorpommerns
Eine szenisch-musikalische Erneuerung
Libretto: Janny Fuchs
Regie: Wolfgang Bordel
Musik: Susi Koch, Martin Pollok, Wolfgang Schmiedt
künstlerische Leitung: Wolfgang Schmiedt
mit: FUN HORNS, Claudia Graue, Marcus Melzwig, Jacqueline Boulanger, Florian Hacke,
Christoph Minke & Chor St. Laurentius Schönberg, Falk Bonitz, Jörn Birke
Ein Projekt des Landkreis Nordwestmecklenburg / Klaus Jürgen Ramisch und der Arbeitsstelle Reformation im Norden sowie des Zentrums Kirchlicher Dienste Mecklenburg und des Justizministeriums MV
Die Reformationsoper „Ritter, Tod & Teufel“ war meine künstlerische Schwerpunktarbeit in 2016. Hier spielte der gesamte Entwicklungsprozess und die Transformation eines historischen Stoffes (Thomas Aderpul als eine zentrale Figur der Reformation im Norden) in eine in heutige Sprache und Musizier- sowie Darstellungspraxis eine wesentliche Rolle. Dazu war einzubeziehen der jeweilige unterschiedliche Aufführungsort = historischer Originalschauplatz, der sowohl den authentischen Bezug greifbar machte als auch besondere Herausforderungen an die jeweilige performative Ausgestaltung stellte. Aufführungsorte waren die jeweiligen Wirkungsstätten des Reformators:
Gressow 7.9.2016 (Uraufführung), Lübeck 8.9., Klütz 9.9., Schönberg 13.9., Ratzeburg 15.9., Wismar 18.9.2016